„Das Hören von Musik kann - wenn es besonders gut läuft - zu rauschhaften Erlebnissen führen, kann euphorisieren, kann kurzzeitig sogar glücklich machen. Super! Nichts dagegen. Eine Sonderform des Hörens ist das H i n h ö r e n, das analytische Hören; und das kann zu noch ganz anderen Sensationen führen. Neue Heimat ist bestens geeignet, solche Sensationen zu erzeugen: Auf sich stets verändernden Flächen mit weiten Horizonten erscheinen Klangpartikel wie kleine Meteore, die ständig ihre Farbe und Gestalt wechseln, sich verwirbeln, auseinander driften, in der Ferne verschwinden und in anderer Formwieder auftauchen. Gerade die scheinbare Leere des musikalischen Raums, also die Reduktion auf das Wesentliche schafft eine Perspektive ins Uferlose. ‚Neue Heimat‘ ist nicht im altbackenen Sinn psychedelisch, sondern erfordert vom Hörer die Bereitschaft hinzuhören und hellwach zu sein, um die Vielfalt der Details erkennen zu können. Wenn er sich dann in den Klang- und Geräuschräumen verliert, wird er Überraschungen erleben, die nachhaltig beglückend sind: Abstrakte Sounds und verschlungene Strukturen ohne narrativen Firlefanz, klar und wahr und doch phantastisch.““